Wir haben unseren D-Wurf am 21.11.2014 von Mrs. Weasley bekommen. Wie man auf dem dritten Foto sehen kann, war sie schon als junger Hund sehr gesellig. Nun kann sie das Leben mit den Welpen richtig genießen. Sie ist eine fürsorgliche Mutter und verläßt die Wurfkiste nur, wenn wir darauf bestehen.

Auf Umberto als Vater der Welpen fiel unsere Wahl, da er ein verhätnismäßig alter Rüde (geb. 29.06.2006) in fantastischer gesundheitlicher Verfassung ist.
Seine Besitzerin und Züchterin Pernille Monberg beschreibt ihn wie folgt: intelligent, fordernd, charmant, lustig, ein Kindskopf, verwöhnt, ständig kommunizierend, in extrem guter physischer Verfassung in einer Art, in der man ihm seine 8 Jahre nicht ansieht. Umberto wurde im September 2014, Mrs. Weasley zwei Monate zuvor tierärztlich komplett untersucht, inklusiver Herzuntersuchung - beiden wurde gute Gesundheit ohne weiteren Befund bestätigt.


Stammbaum


23.11.14 Auf mehrfachen Wunsch werden wir allen Besuchern unserer Homepage die Möglichkeit geben, auch unseren D-Wurf durch das Welpentagebuch zu begleiten. "Umberto guckt so glücklich, das hat bestimmt geklappt" waren Pernilles Worte. Ich persönlich hatte da so meinen Zweifel, den Erfolg eines Deckaktes am Gesichtsausdruck zu bestimmen, aber Pernilles Erfahrungsschatz, Intuition oder Zufall - sie hatte recht. Mrs. Weasley zeigte recht schnell an, dass sie als werdende Mama sich nun zu schonen habe. Spaziergänge mit einem unserer agilen IW´s sagten ihr nicht mehr zu, sie wollte gern mit unserer fast 13-jährigen Collie-Mix-Hündin Elsa gehen. (Wenn nur einer von uns Gassi geht, nehmen wir nie alle Hunde mit, sondern gehen eben mehrfach.) Mit Elsa sind die Gassirunden immer sehr gemütlich. Und Mrs. Weasley legte gewaltig an Umfang und Gewicht zu, obwohl wir zu dem Zeitpunkt die Futtermenge noch nicht heraufgesetzt hatten. Nicht nur uns auch unserer Tierärztin wurde etwas mulmig, aber etwa zwei Wochen vorm Geburtstermin hörte der Spuk auf, sie wurde nicht mehr dicker, warum auch immer. Sicherheitshalber sitteten meine Eltern die Hunde, während ich in der letzten Woche vor der Geburt noch arbeitete. Montag sollte Geburtstermin sein, aber wir fühlten uns sicherer, wenn sie auch in der Woche davor schon ständig unter Obhut ist. Natürlich - wie könnte es auch anders sein - kam es anders, als es in den Büchern steht und üblicherweise abläuft. Temperaturabfall 24 Stunden vor Geburtsbeginn, "Rennerei"? Freitag früh um vier wird Mrs. Weasley unruhig, um sechs ist der erste Welpe da. Großer Dank gilt meinen Kollegen, die kein Problem damit hatten, dass ich nicht mehr in die Kita kam. Eine Geburt ist unbeschreiblich und Fotos oder Beschreibungen können diesem Wunder nicht gerecht werden, deshalb will ich es erst gar nicht versuchen. Nur soviel: es berührt mich immer jedes Mal auf´s neue sehr, dass mein Hund mich nicht nur teilhaben lässt, sondern zeigt, dass er auf mich vertraut. Mrs. Weasley und ich hatten, so seltsam das vielleicht auch klingt, einen gemütlichen Tag in der Wurfkiste im Wohnzimmer. Die Sonne schien, das Herbstlaub leuchtete prächtig, ich saß, Mrs. Weasley lag in der Kiste und alle ein bis zwei Stunden wurde sie ganz kurz unruhig, drehte und wendete sich und binnen Minuten war ein Welpe da. So einfach kann es gehen. Der erste ein Rüde, der zweite ein Rüde, der dritte ein Rüde, der vierte - geanu, wieder ein Rüde. So langsam denke ich "na ja, ein Mädel wär jetzt auch mal schön", da kommt die erste Hündin und zwei stunden später die zweite. Sechs Welpen! 4,2 wie es im Fachjargon heißt. Die Tierärztin und wir können es nicht so recht glauben, aber es ist so. Wahre Prachtstücke, richitg propper und selbst für IW Welpen mit einem hohen Geburtsgewicht und die schönsten sind sie ja sowieso, also immer der, den man gerade genau betrachtet, nahezu perfekt. Einen so kleinen Wurf hatten wir noch nie, aber so wie es jetzt ist, hatten wir uns früher vorgestellt, sei es, Hunde zu züchten. Die Mutter liegt entspannt in der Kiste, die kleinen haben genug zu trinken, alle nehmen gut zu und alles ist so schön überschaubar. Die erste Hürde, die Trächtigkeit scheint weit hinter uns zu liegen. Die zweite Hürde, die Geburt, hat Mrs. Weasley ganz locker hinter sich gebracht. Hoffen wir mal, dass wir auch die ersten kritischen Tage gut überstehen. Das abendliche Wiegen ist eines meiner persönlichen Züchter-Highlights. Den ganzen Tag über sehe ich die Rasselbande, sehe, dass es ihnen gut geht und sie gut gedeihen, aber abends auf der Waage sehe ich es schwarz auf weiss und freue mich daran. Viele belächeln mich deshalb und ich weiß auch, dass es unsinnig ist, die Welpen, auch wenn sie schon acht Wochen sind, täglich zu wiegen. Aber warum sollte ich mich um diese einfache Freude bringen? Noch ist meine Welt ganz heil und der Tag der Abgabe noch weit, weit weg. Zur Zeit brauche ich nur die Welpeninteressenten anzurufen, wir freuen uns gemeinsam und alles ist gut. Mrs. Weasley liegt jetzt hinter mir und schläft (geräuschvoll) und die kleinen, drei zumindest trinken (auch geräuschvoll). Schöne Stunden sind das: Matthias und Pascal schlafen, die Hunde auch und ich halte die Wacht. Vielleicht lege ich mir gleich die Matratze vor die Wurfkiste, dann kann ich alles sehen und hab es trotzdem bequem. Matthias mit seinen spärlichen 180 Zentimetern liegt gern in der Kiste und kann dort dann auch mal für einige Minuten die Augen schließen. Aber ich mit meinen stattlichen 160 Zentimetern kann das nicht so gut, ich muss mich schon richtig lang machen können. Dass alle anderen schlafen und ich hier sitze und schreibe, erklärt auch den ein oder anderen Rechtschreibfehler. Ich schreibe dieses Welpentagebuch ausschließlich nachts, Matthias lädt es dann morgens hoch, so wie ich es nachts verbrochen habe und so steht es dann eben da. Also, wer sich an Rechtschreibfehlern stört, sollte ab hier nicht mehr weiterlesen.
24.11.14 Die ersten zwei Welpen haben heute die Kilogrenze überschritten und ich bin stolz wie Oskar, als wäre es mein Verdienst. Dabei besteht meine Aufgabe nur darin, Mrs. Weasley Futter zu reichen, das ihr gerade genehm ist. Und das klingt einfacher als es ist. Normalerweise liebt sie Blättermagen, aber heute nicht. Auch nicht mit Möhrensaft mit Banane, Rindfleisch-Mix ist heute angesagt, am liebsten mit Apfelmus. Da steh ich dann in meinem Vorratskeller und frage mich, was ihr munden könnte, leicht oder doch deftig, was zum Kauen oder doch eher zum Wegschlabbern, kühl oder lieber angewärmt. Normalerweise gehöre ich eher zu denen, die es befürworten, einem Hund Futter anzubieten und wenn er es dann nicht frisst, hat er Pech gehabt und muss eben bis zur nächsten Mahlzeit warten. Das ist wohl auch ein Grund, warum ich keine mäkeligen Fresser habe. Aber eine trächtige oder säugende Hündin, die hat natürlich Sonderrechte und wir sind bemüht, ihr sozusagen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Die Quittung dafür zahlen wir dann in einigen Wochen, wenn es darum geht, Mrs. Weasley aus ihrem Prinzessinnendasein wieder in einen "normalen" Hund zu verwandeln. Auch bei den Welpen sind wir später bemüht, ihnen vielfätiges Futter anzubieten, einfach, damit sie es kennenlernen, frei nach dem Motto "Watt der Bauer nich kennt, datt frett er nich!" Aber bis dahin haben wir noch Zeit, momentan interessiert sie nur Mamas Milchbar, die glücklicherweise rund um die Uhr geöffnet ist. Ich liebe diesen Ablauf: erst diese schnuffenden, suchenden Töne, dann, an der Quelle angekommen, drei- bis viermaliges lautes herzhaftes Schmatzen, danach Schluckgeräusche, welches dann irgendwann in zufriedenes Grunzen übergeht.
26.11.14 Entschuldigung an alle die, die hier lesen möchten und gestern nichts neues fanden. Wie so oft im Leben, kommt grad alles zusammen. Noch bevor Mrs. Weasley läufig wurde, erteilten wir einem Dachdecker den Auftrag, unser Dach neu zu decken - innerhalb des nächsten halben Jahres. Ihr ahnt es bestimmt schon, gestern hat er angefangen. Mit Ausnahme der kleinen Familie, die tiefenentspanntim abgedunkelten Wohnzimmer döste, war es für alle Hunde sehr aufregend. Insbesondere für unsere alte Elsa, die mittlerweile komplett erblindet, natürlich ihre Probleme damit hat, dass rund ums Haus nun ein Gerüst steht. Sie kann also nicht einfach, wie sie es kennt, in den Garten, sondern ist darauf angewiesen, dass ich mit ihr gehe und ihr "zeige", wo jetzt Hindernisse sind. Na ja, lange Rede - kurzer Sinn, Elsa brauchte etwas Nähe und Zuspruch, deshalb konnte ich nicht schreiben. Es gibt auch nicht viel zu berichten, die kleinen trinken und schlafen den ganzen Tag und dazwischen grunzen, schmatzen und krakelen sie. Es ist sschon erstaunlich, sie sind taub und blind und trotzdem gelingt es ihnen (den Welpen) einer anderen Spezies (den Menschen) mit Tönen klarzumachen, wie gerade ihre Befindlichkeit ist. "Mir ist kalt" "Huch, ich lieg ja ganz allein hier" "Ich habe Huuunger" "Nix los gerade, mir ist laaaangweilig" und so weiter und so fort. Wenn ich dann Mrs. Weasley`s Reaktion mit meiner vergleiche, muss ich aber zugeben, sie versteht sie wohl schneller und deutlicher und reagiert nicht auf alles, sie erzieht - ich verwöhne.
Inzwischen wiegen alle über 1000 Gramm und ab und zu nimmt Mrs. Weasley sich eine kurze Auszeit aus der warmen Welpenkiste. Nur zu gern schauen unsere anderen Vierbeiner über den Rand , möchten so gern mal schnuppern oder waschen. Von Tag zu Tag duldet Mrs. Weasley diese Annäherung mehr, wobei sie da schon individuell unterscheidet. Elsa kommt ganz selbstverständlich und darf auch direkt an die Welpen ran. Ashton möchte gern und hat vom Rang her durchaus das Recht, aber an Mrs. WEasley Knurren, wobei dieses Wort einen falschen Eindruck vermittelt, sieht man, dass sie akzeptiert, dass sie das nicht möchte. Es klingt, als bitte Mrs. Weasley sie, nicht näher zu kommen. Smiley kommt und schaut über den Rand der Kiste, Mrs. Weasley schaut sie an mit einem Blick der Anschauen genehmigt. Chimaira wollte am ersten Tag mal schauen, was natürlich absolut undenkbar für die junge Mutter war, die laut ihren Unmut über diese Unverschämtheit äußerte. Seitdem bewegt Chimaira sich im Wohnzimmer, als wenn da nichts wäre, sie nichts sieht, nichts hört, nichts riecht. Nur manchmal, wenn Mrs. Weasley hörbar tief schläft, kommt sie etwas näher ran und wirft einen sehnsuchtsvollen Blick auf die Welpen. Aber ihre Zeit wird kommen und dann kommt irgendwann die Zeit, wo die Großen die Kleinen nur noch lästig finden und das Weite suchen, wenn das Geschwader anrückt. Ich hoffe, der kommende Winter wird nicht so hart, es ist immer so schön, wenn sich eine solche Rasselbande im Garten tummelt.
27.11.14 Heute war die erste Pediküre fällig, zu sehr malträtieren die Kleinen mit ihren winzigen Krallen beim Milchtritt Mrs. Weasley´s Gesäuge. Wenn sie schlafen geht das ganz wunderbar. Das Wiegen allabendlich ist da eine andere Angelegenheit, es geht ja nicht während sie schlafen. Da wird gezappelt, gemaunzt und sich beschwert. Ab und zu nimmt Mrs. Weasley sich jetzt eine Auszeit aus der Wurfkiste, legt sich davor oder gönnt sich auch schon mal eine Sauserunde durch den Garten, das weckt die Lebensgeister und regt den Appetit an! Und wer sie kennt,weiß, dass sie einfach zu temperamtnvoll ist, um 24 Stunden am Tag in der Kiste zu verbringen. Und für uns ist es schön zu sehen, wie fit und munter sie schon wieder ist.
28.11.14 Die Zwerge haben ihr Gewicht heute , im Alter von einer Woche, inzwischen verdoppelt. Alle bis auf einen, aber auch dem fehlen nur noch 60 Gramm bis zu Verdopplung, das schafft er morgen locker. Als Faustregel gilt, dass diese Geburtsgewichtverdopplung bis zum 10. Tag erfolgen soll. Da können wir uns dann mal gerade entspannt zurücklehnen. Der heutige Tag war wegen der Dachdecker etwas unentspannt, viele Handwerker rund ums Haus und zwischen durch kam auch immer mal einer rein. Smiley, die für sich die Aufgabe des Wächters entdeckt hat, kommentierte dies heute häufig. Da habe ich dann mal eine Runde Ochsenziemer in die Runde gespendet. Smiley und Chimaira lagen zusammen in einer Kudde und kauten, Ashton brauchte nicht lange, um ihm den Garaus zu machen, Mrs. Weasley rannte damit in die Wurfkiste und hatte dann gut zu tun und Elsa schlich wie immer kreisend durch die Wohnung auf der Suche nach dem besten Platz. Sie fand ihn wohl nicht, irgendwann hatte Mrs. Weasley Elsas Ochsenziemer und tat sich daran gütlich. Und Elsa tat so, als wäre sie erleichtert, ihn los zu sein. Glücklicherweise ist Mrs. Weasley´s Appetit inzwischen besser geworden, noch immer lehnt sie so einiges ab, doch es wird besser und wenn sie frisst, macht sie nun auch ihren Napf leer.
30.11.14 Besuchs-Sonntag an der Wurfkiste: Lauter erwachsene Menschen stehen verzückt um die Wurfkiste, schweigen, genießen den An- und Augenblick. Immer wieder geht mir in diesen Tagen ein Spruch durch den Kopf: "Macht sich der Käufer jemals klar, was wir ihm übergeben? Er nimmt den Hund, bezahlt in bar - ein Stück aus uns´rem Leben!" Bisher haben wir das Glück, dass unsere Welpenkäufer im Großen und Ganzen wissen, wie schwer dieser Schritt, der für sie ein so schöner ist, für uns ist. Und wie wichtig es uns ist, immer wieder mal zu hören, wie es "unseren Kleinen" geht und sie auch mal zu sehen. Mit Beginn der Läufigkeit der Hündin, über die Trächtigkeit und die gesamte Aufzuchtsphase dreht sich in unserer Familie fast alles um die Hunde. Während der Trächtigkeit gehen wir noch arbeiten, haben auch noch andere Termine. Aber ab der Woche vor der Geburt dreht sich alles ausschließlich um den zu erwartenden Familienzuwachs. Für etwa 3 Monate gibt es nichts anderes, keine anderen Termine mehr. Freunde ohne Hunde, die dafür wahrscheinlich kaum Verständnis hätten, blieben sowieso im Laufe der Zeit auf der Strecke. Dafür werden wir reich belohnt, wir begleiten die kleinen Hunde auf ihrem Weg ins Leben, begleiten ihre Entwicklung, sehen wie sich aus unseren unförmigen "Meerschweinchen" Persönlichkeiten entwickeln. Der eine ist immer der erste, der andere immer der letzte, einer sucht immer sofort Kuschelkontakt, der andere zetert laut, wenn Mama außer Reichweite ist und so weiter und so fort. Das ist schon einzigartig - aber der Preis, den wir dafür zahlen, ist hoch - der Abschied. In der Hoffnung, dass uns der Käufer auch weiterhin am Leben des Hundes teilnehmen lässt, achten wir darauf, dass die Chemie stimmt, zwischen Hund und Mensch, aber auch von Mensch zu Mensch. So, dass es für alle Beteiligten zu einer Win-Win-Situation wird. Heute sind die Welpen neun Tage alt, noch immer sind ihre Möglichkeiten durch geschlossene Augen und Ohren sehr eingeschränkt, doch beharrlich versuchen sie, sich auf ihre Stampferbeinchen zu stellen und durch die Kiste zu wanken, fallen dabei um, kullern übereinander, geben aber nicht auf, bis sie manchmal ganz plötzlich vom Schlaf übermannt werden, liegen bleiben. noch zwei mal ächzen und dann ins Reich der Träume entschwinden. Aber dort, das sieht man ganz genau am Zucken der Beine und der Ohren, dort sind sie schon groß und stark und schnell! Bis auf einmal Mrs. Weasley sich bewegt und dadurch Bewegung in der kleinen Gruppe der Schläfer entsteht. Sie rappeln sich auf oder robben herüber, um dann entspannt an Mamas Bauch weiterzuschlafen.
02.12.14 Heute morgen habe ich wirklich gelacht. Ich schrieb ja schon an anderer Stelle, dass wir zur Zeit die Dachdecker auf und ums Haus herum haben. Gestern waren sie auch immer mal wieder im Haus, da sie von innen an den Dachfenstern zu arbeiten hatten. Das war auch kein Problem, es störte die Hunde nicht und mich auch nicht. Am späten Nachmittag kam meine Mutter zu Besuch und ich nutzte die Gelegenheit, setzte sie an die Kiste zum Aufpassen und ging in die Scheune um die Windborde anzustreichen. Einer der Dachdecker kam zu mir und fragte, ob er noch mal hineinkönne, um sein Werkzeug herauszuholen, er war wohl etwas in Sorge, ob die Hunde ihn anstandslos hineinließen. Ich sagte ihm, er könne ruhig gehen, die Hunde wüssten ja, dass es für mich ok wäre. Damit war die Sache für mich erledigt. Später fiel mir auf, als die Handwerker schon weg waren, das das Werkzeug dort noch lag. Als ich ihn heute morgen fragte, ob es Probleme gegeben hätte, sagte er: "Die Hunde haben mich anstandslos reingelassen, aber an der Frau bin ich nicht vorbeigekommen." Meine Mutter meinte dazu nur, sie hätte ihn zurückgeschickt, weil sie nicht wollte, dass Mrs. Weasley vielleicht durch den fremden Mann im Haus unruhig würde. Inzwischen öffnen sich langsam die Augen der Welpen. Von Tag zu Tag werden sie agiler und manchmal machen sie die Nacht zum Tag. Vorgestern war so eine aktive Nacht, es herrschte keine 3 Minuten Ruhe in der Wurfkiste. Und ich erinnerte mich wieder daran, dass Pernille Umberto als beständig kommunizierend beschrieb. Ich für meinen Teil mag das, wir hatten auch schon so manchen großen Redner unter unseren Wölfen. Brian muss jeden Besucher sehr lautstark begrüßen, zumindest die, die er mag, Ivory fand Telefongespräche absolut überflüssig und stand dann immer nach kurzer Zeit neben mir und jaulte und Puff "antwortete" regelrecht mit zustimmenden Lauten, wenn man ihm etwas erzählte, Chimaira schnurrt schon mal fordernd, wenn sie auf dem Sofa neben uns liegt und gekrault werden möchte. Wir kennen das also wirklich und schätzen es auch, aber in der Nacht? Nun, da finde ich es nicht so nötig. Aber da sollen die künftigen Besitzer selbst entscheiden, ob sie darauf Einfluss nehmen möchten. Für das Mädchen, das bei uns bleibt, kann ich jetzt schon sagen, wir freuen uns darüber - tagsüber.



04.12.14 Was gibt es neues? Die Augen sind auf!!! Das ist so schön. Ganz verzückt sitze ich da und habe das Gefühl, ihnen geradewegs durch die Augen bis ins Herz zu schauen. Dabei weiß ich genau, dass sie Augen nun offen sind, bedeutet nicht, dass sie sehen, das muss sich erst in den nächsten Tagen entwickeln. Ansonsten ist es einfach schön, zu erleben, wie sie zu Hunden werden. Die helle Hündin, die gern etwas abseits liegt und es nicht wo warm haben möchte, übt knurren. Sie liegt da so rum, wirft den Kopf in den Nacken und es ertönt ein (lächerliches) GRRRRRRRRRRR. Der große Rüde mit dem gelben Bändchen träumt heute öfter mal schlecht, dann schreit er ganz kläglich, Mrs. Weasley schaut zwar auf, geht aber nicht weiter darauf ein. Ich streichel ihm dann übers Köpfchen, manchmal schmiegt er sich wie eine Katze in meine Hand und beruhigt sich dann ganz schnell. Und so könnte ich zu jedem eine kleine Geschichte erzählen und werde dies auch noch tun - im Laufe der Zeit. Mrs. Weasley ist eine liebe Hundemutter, sie wäscht mit Hingabe ihre Kleinen, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Es erspart mir viel Wäsche.
05.12.14 Gleich ist Mitternacht, im Fernsehen läuft ein Weihnachtsfilm und die Welpen schlafen. Da komme ich auf die scheinbar abwegige Idee, sie jetzt zu wiegen. Das mache ich immer am liebsten, wenn sie ganz müde sind - dann zappeln sie nicht so und die digitale Waage kommt schnell zu einem Ergebnis. Aber wer ahnt es nicht - ich habe natürlich zu lange gewartet. Sie schliefen schon seit einiger Zeit und wenn ich dann die Wurfkiste betrete, ist es, als wenn man in einen Ameisenhaufen tritt. Alles gerät in Bewegung, es krabbelt, es fiept, es piepst... Kein Gedanke daran, sie hochzunehmen und entspannt auf die Waage zu legen. Dann warte ich eben noch und schneide dann auch gleich mal wieder die Krallen, wenn nach dem Säugen wieder Ruhe einkehrt. Vor einigen Tagen erstaunte mich das Ergebnis des Wiegens. Ich legte den Rüden mit dem gelben Band, zugegeben kein dünnes Tier, auf die Waage und stellte fest, er hat über 2,5 Kilo zugenommen. Das kann nun wirklich nicht sein. Auch Ashton schaut ganz interessiert. So interessiert, dass sie dabei den Kopf auf die Waage legt. Und - welch Wunder - als sie einen Schritt zurücktritt, passt auch wieder das Gewicht. (Vielleicht sollte ich sie auch mal mit auf meine Waage nehmen, dann kann ich mich hinterher freuen, dass es doch nicht so viel ist.) Je sicherer das Sixpack durch die Wurfkiste wackelt, desto mehr Interesse entwickeln sie für das, was hinter dem Ausgang liegt. Es wird sich nur noch um Tage handeln, wenn überhaupt, bis sie die 10-Zentimeter-Hürde am Eingang nehmen. Den Nadelfilz, damit sie vor der Wurfkiste nicht auf den Fliesen ausrutschen, habe ich heute schon zugeschnitten, nun noch ein Kissen von jeder Seite davor, dann können sie auf Entdeckungsreise gehen. Mittlerwile habe ich das Gefühl, der Hauptgrund für meine Minnesänger ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Singen, nachzugehen, ist Langeweile. Sie liegen gerade mal so rum, Mama liegt dabei (Hunger ist es also nicht), nichts deutet an der Körperhaltung auf Unwohlsein hin, die Temperatur passt. Alles ist gut, außer eben, dass gerade keine Unterhaltung ist. Vorhin hat der kleine Rüde versucht, sich am Kopf zu kratzen, dort störte ihn die Rute seiner Schwester. Das klappte schon recht gut, auf jeden Fall auch nicht schlechter als bei Mrs. Weasley, wenn es sie momentan am Gesäuge krabbelt.



06.12.14 Wer Mrs. Weasley kennt und wer mich kennt, wird jetzt sagen: "Okay, nun ist es soweit, der Schlafentzug vernebelt ihr das Gehirn". Aber ich traue mich trotzdem es hier niederzuschreiben: Ich bewundere Mrs. Weasley für und wünsche mir ihre Geduld undihren Langmut! Wie 13 kg Hund soviel Lärm machen können, ist mir schleierhaft. Ich verstehe auch nicht, warum im zarten Alter von gerade mal 2 Wochen schon mit dem Rudelheulen anfangen kann. Aber das ist das, was hier passiert. Einer fängt an, der Rüde mit dem gelben Halsband kann das gut. Er schrickt aus dem Schlaf hoch und quiekt und steigert das dann in ein Singen, in das nach und nach (so ca, 2 Minuten) ALLE einstimmen. Und hier kommt meine Bewunderung für Mrs. Weasley ins Spiel. Sie liegt in der Kiste oder davor, auf jeden Fall in Rufweite ihrer Kinder und reagiert - nicht! Ich schaue, was passiert ist, brauche einen Moment, um die Lage, die keine ist, zu erfassen und denke dabei nur, das kann nicht sein. So, wie ich es auch von meinen Großen kenne, erstirbt das Heulen irgendwann wieder. Glücklicherweise sind die Kleinen dann doch nicht so laut wie die Großen und heulen auch nicht so lange, aber ich finde es schon sehr früh für solch solziale Interaktion. Sie entdecken sich, sie entdecken ihre Welt, sie erkennen einander. Heute lag das Mopsgesicht, das keines mehr ist, oder auch dicke Berta genannt, was auch keine wirkliche Lösung für ihren Namen bei uns ist, also die Hündin, die nun ein lila Halsband trägt auf dem Rüden mit dem blauen Band. Und sie entdeckte - ein Ohr, befestigt an ihrem Bruder. Tolle Sache sowas! sie konnte daran ziehen, sie konnte darauf kauen, sie versuchte auch, es mitzunehmen, was glücklicherweise nicht klappte. Dass Blaubär unter ihr zappelte, ächzte und versuchte zu entkommen, hat sie, glaube ich, nicht wahrgenommen.
08.12.14 Heute hatte ich meinen ersten Arbeitstag nach meiner "Elternzeit", ab jetzt sitzt Matthias in der Kiste! Das war schon ein komisches Gefühl, das Haus heute zu verlassen. Entfernt erinnerte es mich an die Zeit als unsere Söhne noch klein waren und ich sie stundenweise in Omas Obhut entließ - nicht ganz hier und nicht ganz dort. Immer wieder während meiner Arbeitszeit drifteten die Gedanken ab, auch wenn ich genau weiß, es läuft auch ohne mich. Ungern nennen wir die Kleinen Herrn Blau oder der kleine Schwarze, die Rote und so weiter. Deshalb war heute Namensvergabe. Nein, nicht die offizielle, nicht der Name, der später in den Papieren stehen wird, sondern einfach der interne "Arbeitsname" sozusagen. Also: ich darf vorstellen (Fotos der einzelnen Persönlichkeiten folgen in den nächsten Tagen) der erstgeborene Rüde, der anfangs das weiße Bändchen und jetzt das grüne Halsband trägt, den nennen wir Hoss, der mit dem schwarz-silbernen Bändchen, jetzt schwarzes Halsband ist unser Pimpf, Blau hört (?) nun auf Blaubär, den gelben nennen wir Digger. Last but not least unsere beiden Mädels: die Rote rufen wir Molly und die Hündin ohne Bändchen, unser Mopsgesicht oder die dicke Berta haben wir Gretchen getauft.So was blödes, da habe ich vor ein paar Nächten geschrieben und scheinbar vergessen, zu speichern. Dabei hatte ich mir doch solche Mühe gegeben! Dann eben noch einmal: Gretchen lag so halb auf ihrem Bruder Blaubär und machte eine wichtige Entdeckung: da lag ein Ohr. Es lag auf Blaubärs Kopf und sie fing an daran zu ziehen, aber es war wohl fest, es ging nicht ab. Das war aber nicht weiter schlimm, sie konnte sich auch so damit beschäftigen, darauf kauen, daran kratzen, nochmal daran ziehen. Dass Blaubär dies nicht unkommentiert ließ uns versuchte, unter ihr hervorzukrabbeln nahm sie scheinbar nicht wahr, offensichtlich brachte sie es auf jeden Fall nicht mit ihrem Handeln in Zusammenhang. Gestern bekamen wir unsere monatliche Frischfleischlieferung. Dieses Mal natürlich deutlich mehr als sonst, da wir ja bis zur nächsten Lieferung Anfang Januar auch das Sixpack zu verköstigen haben. Und Mrs. Weasley frisst ja auch momentan mehr als das doppelte ihrer normalen Futtermenge. Ich habe natürlich auch einige Exta-Leckerbissen für sie bestellt. Aber Mrs. Weasley frisst etwas nicht automatisch, nur weil es in ihrem Napf gelandet ist. Da wird geschnuppert, darüber geleckt, dann folgt im allgemeinen desinteressiertes Abwenden bis sie dann doch wieder zum Napf zurückkommt und, wenn wir Glück haben, probiert. Manchmal ist Ashton in der Nähe und versteht die Welt nicht mehr. Sie ist der Typ Wolfshund: Es ist im Napf, also kann ich es essen, ist es nicht im Napf, ist es sicherlich aus Versehen daneben gefallen und ich kann es trotzdem essen. WEnn man genau hinsieht, erkennt man all die Fragezeichen, die ihren Kopf umschwirren, wenn sie Mrs. Weasley´s mäkeliges Verhalten beobachtet. Und leider kann ich ihr nicht jedes Mal erlauben, hinter Mrs. Weasley aufzuräumen : ( .


Er hier ist unser Kleinster und leichtester Welpe. Das heißt aber nicht das er zurückhaltend oder leise wär.
Wir nennen ihn nur den Pimpf.

Wer sich noch an die Serie "Bonanza" erinnern kann, weiss, dass es einen gab, der etwas fülliger war als die andern. Er war gutmütig und nett. Deshalb ist der Name dieses kleinen Hündchens Hoss.
Hier haben wir einen ganz besonderen Gesellen. Er trägt das "GOLDENE" (gelbe) Halsband. Und wer war im Wilden Westen der, der Gold gesucht hat? Ja, richtig ein Goldgräber / Digger. So ist der Rüde zu seinem Namen Digger gekommen.
Jetzt muss ich schnell was für die Frauenquote machen. Hier ist das erste Mädchen. Sie ist sehr wohl geformt und besitzt einen gesunden Appetit. Das Halsband erinnert ein wenig an ein Dirndlkleid, so kam Gretchen zu ihrem Namen.
So, da wir nun bei den Damen angekommen sind - hier die zweite und letzte Hündin. Wie fleißige Harry Potter Leser bestimmt wissen, heißt Mrs. Weasley mit Vornamen... Na, wer hat es denn vergessen? Molly! Da unsere Mrs. Weasly bis jetzt ohne Vornamen auskommen musste und wir den Namen schön finden, haben wir die kleine Hündin Molly genannt.
Nun bevor ich einen vergess: Hier ist der Sechste im Bund ein Rüüüüde. Ich hoffe, dass er trotz des Namens, den wir ausgesucht haben, immer ehrlich ist und nie lügt. Aber bei dem Namen können wir das selbstverständlich nicht garantieren. Sein Namensgeber beschwört auf jeden Fall immer die reine Wahrheit zu sagen, auch wenn sie manchmal etwas unglaubwürdig klingen mag. Dieser Rüde trägt ein blaues Halsband. Sein Name ist (Käpt´n) Blaubär.

10.12.14 Solange unsere Welpen weiterhin so gut zunehmen, wie es aktuell der Fall ist, werden wir noch nicht mit dem Zufüttern beginnen. Wie so vieles, ist auch der richtige zeitpunkt, damit zu beginnen, reine Glaubenssache (solange einem die Hündin die Entscheidung nicht abnimmt). Fragt man zehn Züchter hat mindestens zehn Meinungen. Auf jeden Fall erzählte mir eine Bekannte, die jahrelang Deutsche Doggen züchtete, dass sie schon immer mit 14 Tagen angefangen hat, ganze Hühnerkarkassen in die Wurfkiste zu legen, damit die Kleinen, schon mal daran lutschen konnten. Das ist schon eine Zeit her, dass sie es mir erzählte, aber ich habe es erst gestern Matthais erzählt. Ahnt ihr, was heute in der Wurfkiste lag, als ich von der Arbeit kam? Nein, keine Karkassen, die haben wir im Moment nicht. Wir haben gerade nur knorpelige Brustbeinenden vom Kalb. Aber er musste es natürlich gleich ausprobieren und es stimmt tatsächlich, sie genießen es, daran herumzunuckeln und scheinen schonV Geschmack daran zu finden. Vor einigen Tagen kam hier die erste Lieferung Welpenfutter an. Der Postbote brachte die Pakete kommentarlos, da gerade keiner unserer Hunde draußen war, hat er logischerweise auch keinen gesehen. Heute kam er wieder, um andere Pakete zu bringen (gelobt sei das Internet, das uns ermöglicht, die Weihnachtseinkäufe von zuhause aus zu erledigen) und Ashton stand neben mir, als ich die Pakete annahm. Er ging zwei Schritte zurück und sagte "Jetzt verstehe ich auch, warum sie soviel Hundefutter brauchen". Daraufhin kamen direkt drei Stimmen von oben (unsere Dachdecker) "die haben nicht nur einen, die haben vier davon". Der Chef der Firma hatte anfangs überlegt, ob er einen unserer Welpen kaufen wollte, hat sich aber dagegen entschieden, da es gerade nicht der richtige Zeitpunkt für ihn ist. Ich glaube, mindestens einer seiner Mitarbeiter, war anfangs froh über diese Entscheidung, aber inzwischen haben sich alle (Hunde und Menschen) so aneinander gewöhnt, dass er damit sicherlich kein Problem mehr hätte. Da ist kein Zögern mehr, wenn sie an den Hunden vorbei ins Haus möchten und in den Bereichen im Garten, den die Hunde nutzen, räumen sie besonders gut auf, damit sich bloß kein Hund verletzt. Es ist nur schade, dass sie mit ihrer Arbeit fertig sein werden, wenn sie Welpen ins Welpenzimmer umziehen und damit freien Zugang zum Welpenauslauf haben. Sie hätten bestimmt Spaß daran! Mittlerweile dürfen alle unsere Hunde an die Welpenkiste und Mrs. Weasley lässt auch zu, dass sie bei der Pflege helfen. Und jetzt endlich traut sich auch Chimaira ran. Bis jetzt ging sie an der Kiste geflissentlich vorbei, als wenn da gar nichts wäre. Mrs. Weasley hatte am Tag nach der Geburt einmal geknurrt und bis heute hat Chimaira akzeptiert, dass sie keine Annäherung wünschte. Doch jetzt kommt auch sie heran und inspiziert alles ganz genau. Schön!
12.12.14 Müde bin ich oder verrückt - ich weiss es nicht so genau. Vorhin habe ich mir ein Eis aus dem Gefrierschrank geholt, nun ist es weg. So eines mit zwei Waffeln und Schoko-, Vanille- und Erdbeereis dazwischen, noch verpackt. Als ich mich hinsetzen wollte, um zu essen, habe ich gedacht, ach ich bringe gerade noch das Altpapier raus, die Werbung, die alte Zeitung etc. Dann ging Mrs. Weasley in die Wurfkiste, um zu säugen und ich nutzte anschließend die Gelegenheit, die Decken darin zu wechseln. Dann wollte ich endlich mein immer noch verpacktes Eis essen, fand es aber nicht mehr. Ich habe inzwischen alle Stationen, seitdem ich es aus dem Gefrierschrank geholt habe, kontrolliert, inklusive der Altpapiertonne, aber es ist weg. Ashton war die ganze Zeit über im Garten, sie scheidet als Dieb also aus. Smiley war als einzige außer Mrs. Weasley und den Welpen im Wohnzimmer, aber erstens klaut sie sehr selten und zweitens würde sie glaube ich nie ein Eis inklusive Verpackung fressen. Ich finde aber trotzdem nichts. Entweder bin ich also so müde und zerstreut, dass das Eis nun irgendwo vor sich hin schmilzt oder Smiley hat es stiebitzt. Ich weiß schon, was mir da besser gefällt! Aber eigentlich hätte ich es am liebsten einfach nur gegessen. Unser halbes Dutzend macht von Tag zu Tag mehr Freude. Sie versuchen schon richtig miteinander zu spielen. Knurren, springen aufeinander zu, wollen zueinander rennen - klappt aber motorisch noch nicht so gut. Das Laufen klappt, doch scheinbar reicht die Konzentration nur, um sich entweder auf die Koordination der Beine oder die Richtung zu konzentrieren. Sie haben ihr Gegenüber genau im Blick, laufen aber daran vorbei oder vielleicht sogar vor die Wand der Wurfkiste. Oder man fällt zwischendurch einfach um, das kann auch passieren. Die ersten Zähnchen sind schon spürbar und heute gab es dann auch schon mal das erste haselnussgroße Kügelchen Tatar. Dabei waren sie beim Verspeisen unterschiedlich geschickt und das war Pimpfs große Minute. Schneller als alle anderen verstand er, um was es ging und hat sich das Stückchen einverleibt. Nun ist meine erste Arbeitswoche um und es ist immer noch ein seltsames Gefühl, das Gefühl, etwas zu verpassen. Doch die Welpen scheinen es zu verzeihen, sie wachsen trotzdem, sie kommen gestürmt, wenn man die Kiste betritt und wenn ich sie hochhebe, bedecken sie mein Gesicht mit "Schmetterlingsküssen" und sie riechen unnachahmlich gut.
14.12.14 "Wir werden immer größer jeden Tag ein Stück, wir werden immer größer, das ist ein Glück. Große bleiben gleichgroß oder schrumpeln ein, wir werden immer größer, ganz von allein." So heißt es in einem Kinderlied, das mir heute den ganzen Tag durch den Kopf summt - warum nur?! 3013 Gramm ist das Durchschnittsgewicht am heutigen Tage, bei ihrer Geburt lag es bei 663 Gramm. Matthias hat eine Tabelle erstellt, die dies täglich berechnet, die durchschnittliche Gewichtszunahme pro Tag errechnet und wer dies nicht erreicht ist gelb markiert, der Welpe mit der geringsten Zunahme ist rot markiert. So habe ich immer sofort den perfekten Überblick und ich bin schon stolz, dass bisher keiner auch nur ein einziges mal nichts zugenommen oder sogar abgenommen hat. Heute haben wir Spielzeug in die Spielwiese geräumt, das ist der abgegrenzte mit Teppich ausgelegte Teil vor der Wurfkiste, den das Sixpack jetzt schon für sich erobert hat. Da liegen jetzt ein Karton ein paar kleine Bälle aus einem Bällebad, eine leere Plastikflasche und der absolute Renner: die kleine flache Puddingschale, in der wir ein bisschen Tatar mit Hüttenkäse und Möhrensaft anrühren und verfüttern. Daraus kann man fressen und dann lässt es sich wohl wunderbar darin schlafen. Abert jetzt sind sie müde und satt und schlafen. Ist ja auch anstrengend, so ein Tag mit neuem Spielzeug und Besuch. Und Besuch kommt jetzt schon häufiger ins Haus. Und unsere anderen Hunde nehmen mittlerweile immer mehr Kontakt zu den Welpen auf, womit Mrs. Weasley auch gar kein Problem hat. Als sie heute gerade mal wieder gefüttert wurde, ging Ashton zu den Kleinen und nicht nur auf den Spielplatz, nein, direkt in die Wurfkiste. Die sechs Zwerge wie die Gänse hinterdrein. Ob es Neugier war oder sie hier eine neue Futterquelle vermuteten - ich weiß es nicht. Aber es war lustig anzusehen, wie nervös Ashton wurde, als sie sich auf einmal von Zwergen umzingelt sah, die alle versuchten, an ihre Zitzen zu gelangen. So schnell wie möglich wollte sie raus, aber überall waren kleine Hunde! Ich habe heute versucht, Fotos zu machen, da erging es mir ähnlich. Setzt man sich zu ihnen in oder vor die Kiste, sind sie sofort da und natürlich so nah, dass ich nur noch Teile, nicht mehr einen ganzen Hund, aufs Bild bekommen würde.

18.12.12 Sie rangeln miteinander, sie lecken sich ab (besonders nach der Fütterung), sie spielen miteinander, sie kuscheln miteinander - schon richtig viel Leben in der Wurfkiste und die Wachphasen werden auch immer länger. Das ist ein wirklich schönes Alter, aber ich glaube, das schrieb ich auch schon vor einer Woche und werde es in einer auch schreiben. Es ist wie mit den eigenen Kindern, die aktuelle Zeit ist gerade besonders schön und spannend (na ja, vielleicht mit Ausnahme der Pubertät, die war zwar sehr spannend, aber nicht immer schön). Heute habe ich unsere altbewährte "Regenrinne" wieder in Betrieb genommen. Ja, unsere Hunde sind so groß, dass sie aus der Dachrinne fressen können. Wir finden das eine optimale Alternative zum normalen runden Welpennapf, bei dem die Hunde oft kreiseln, mit einem Meter Länge hat jeder Hund ausreichend Platz zu fressen, der Kunststoff lässt sich gut reinigen und sie ist schmal genug, damit sie nicht mit den Füßen hineinsteigen. Ansonsten ist alles wie immer, kaum sage ich etwas, strafen sie mich lügen. Sag ich "das ist ein lauter Wurf" schlafen sie oder schauen zufrieden in der Gegend umher, sag ich "Gretchen liegt gern abseits, scheinbar mag sie es nicht so warm", steht sie auf und legt sich mitten ins Getümmel, vorgestern war Besuch da und ich sagte "der Hoss ist ein ruhiger, unauffälliger Hund" steht er auf und beginnt, auf den anderen zu kauen , sie zu drangsalieren und gibt keine keine Ruhe, bis nicht alle wach und rebellisch sind. Es wird zeit, dass ich mir Martin Rütters T-shirts kaufe: "Das hat er noch nie gemacht", "der will nur spielen" etc. Mrs. Weasley versucht immer mehr, mit ihren Kindern zu spielen, vorsichtig setzt sie die Pfote auf den Bauch eines Welpen, wie eine Menschenmutter, die ihr schlafendes Kind streichelt, oder sie nimmt ganz vorsichtig mal eine Pfote ins Maul, es ist einfach nur niedlich anzusehen. Und auch unsere anderen Großen kommen immer häufiger vorbei und lecken ihnen mal "quer über die Schnüss" wie man hier sagt. Sie kontrollieren auch regelmäßig, ob noch verdünnter Möhrensaft im Napf ist. Scheinbar meinen sie, dass der nicht allzu lange stehen darf, vielleicht würde er ja verderben, wenn sie sich nicht seiner annehmen würden.
20.12.14 Irgendwann gestern stand Matthias vor dem Welpenspielplatz, der mit einem ca. 25 cm hohen Brett von unserem Wohnzimmer abgetrennt ist und sann darüber nach, ob er das Brett bald irgendwie erhöhen oder gegen ein anderes, höheres ersetzen wird. Heute früh, wir saßen neben der Kiste und frühstückten nutzte Pimpf - ausgerechnet er, der Kleinste - die Gelegenheit, dass der Karton, der zum spielen dort liegt, direkt an dem Brett lag. Und schwuppdiwupp kletterte er auf den Karton, vom Karton über das Brett und stand in der weiten Welt unseres Wohnzimmers. Nun gibt es in Amerika, aber auch schon hier in Deutschland, Hundetrainer, die befürworten, jeden Hund im Welpenalter zu testen. Bei diesen Tests werden die Welpen unter anderem einzeln in neuer Umgebung in ihrem Verhalten beobachtet. Ist er neugierig und offen, erkundet er das neue Terrain? Zieht er sich zurück und verharrt erst mal abwartend? Stimmt er ein großes Geschrei an, um Mutter und Geschwister darauf aufmerksam zu machen, dass er abhanden gekommen ist? Natürlich lässt jegliches Verhalten Rückschlüsse auf den Charakter und das Selbstbewusstsein des Tieres zu. Es ist aber falsch zu sagen, so sollte es sein und dies oder jenes ist ganz falsch und man sollte von einem solchen Hund besser die Finger lassen. Denn je nachdem in welcher Situation der Hund später leben wird und wie sein künftiger Besitzer ihn erzieht, ist das, was bei dem einen fatal wäre, bei dem anderen ein wünschenswertes Verhalten. Ein Hund, der in einem Geschäftshaushalt mit viel Kundenkontakt aufwächst, braucht andere Eigenschaften als der, der mit einer ruhigen Einzelperson lebt und einer, der in einen kinderreichen haushalt zieht, braucht wiederum andere Stärken. Ja, also hin oder her, wie auch immer, hier ist ja gerade von Interesse, wie Pimpf sich verhalten hat. Pimpf hat die Hürde genommen und ist dann auf dem Fliesenboden, was ihm ja bislang völlig unbekannt ist, losgewackelt. Unter den Esstisch, am Sofa vorbei Richtung Fernsehen, wieder zurück und direkt zur Tür hinaus - ins Kaminzimmer. Dort hat kurz innegehalten und dann auf die Hundekudde an der Haustür zumarschiert. Diese hat er dann "erstiegen", ist darin herumgewatschelt und wieder zurück zu uns ins Wohnzimmer. Wir haben uns die ganze Zeit still verhalten und auch unsere großen Hunde haben sich nicht gemuckst. Pimpf ist noch ein wenig hin und her marschiert und hat sich dann unter einem Stuhl zu einem Nickerchen zusammengerollt. Und morgen? Schauen wir mal, was da passiert! Wir werden auf jeden Fall neues Spielzeug hineingeben und die erste Wurmkur steht an.
21.12.14 Wir haben es geschafft, sie haben die erste Wurmkur hinter sich. Wir machen das nicht gerne und die Welpen mögen es wohl auch nicht. Es scheint, so wie die Schnute verziehen, scheußlich zu schmecken. Und mir ist durchaus bewusst, dass es für den kleinen Organismus eine große Herausforderung darstellt. Sie kommen so freudig angewackelt und erwarten nur gutes und dann gebe ich ihnen etwas so scheußliches. Morgen wird das schon schwieriger, da fallen sie nicht mehr so darauf herein... doch was soll´s, ich fall ja auch immer wieder auf sie herein, wenn ich sie freundlich an mein Gesicht heranhebe und sie dann ebenso freundlich wie herzhaft meine Nase "probieren". Chimaira zeigt sich gerade von einer ganz neuen Seite: So wie das eben in einem Rudel ist, wird auch sie nach einer Läufigkeit leicht scheinträchtig. Die betonung liegt auf leicht, das Gesäuge schwillt minimal an und der Appetit lässt für zwei Wochen etwas nach. Aber jetzt sind Welpen da! Und wäre sie gedeckt worden, würde sie in zwei Wochen werfen. Gestern ging der Spuk los, sie jammerte nur noch, nachts heulte sie. Wenn ein Welpe quiekt, stürmt sie los, um nach dem rechten zu schauen. Sie leckt ihn ab und sabbert ihn dabei voll.Sie ist notorisch unruhig, kann nicht fressen und lässt sogar Ochsenziemer links liegen. Hoffentlich lässt das bald wieder nach - jetzt, wo die Welpen so groß sind, dass wir wieder im Bett schlafen können, möchte ich dort nicht wegen ihrer Jodelei wach liegen. Und sie selber leidet ja auch.
23.12.14 Die wurmkuren sind für die nächsten Tage durch und wie erwartet, sträubten sie sich von Tag zu Tag mehr. Beim nächsten Mal wird es angenehmer, da gibt es ein anderes Mittel, das man unauffällig ins Futter msichen kann. Immer öfter ist Pimpf jetzt auswärts unterwegs, Matthias hat zwar inzwischen die Barriere erhöht, aber oft ist sie eben nicht angebracht, damit Mrs. Weasley immer hinein und hinaus kann, wie es ihr passt. Und Blaubär steht ihm kaum nach, auch er klettert immer mal wieder auf die andere Seite und erkundet das Haus. Mrs. Weasley steht dem Erkundungsdrang ihrer Söhne hilflos gegenüber. Als Pimpf heute früh dann irgendwann wieder zurück in die sichere Kiste wollte, gelang ihm dies nicht. Er kennt nur den Weg raus, nicht den hinein. Er stand also da und jaulte, gleich kamen Mrs. Weasley und Chimaira angesaust, aber letztere erkannte sofort, dass sie hier nicht helfen konnte. Mrs. Weasley unternahm einige sehr halbherzige Versuche, ihn mit dem Maul hochzuheben. Aber weil Pimpf gar nicht daran dachte, still zu halten, zappelte und knurrte, ließ sie immer sofort wieder los. Doch dafür sind wir ja da, wir konnten es nicht lange mit ansehen und griffen helfend ein. Heute stand zum ersten Mal Banane auf dem Speiseplan und sie scheint ihnen gut geschmeckt zu haben. Digger entwickelt sich in der Zwischenzeit zum "Kampfschmuser". Wird er am Ohr gekrault, schnurrt er wie ein Katze, schmiegt sich fest in die Hand und sinkt langsam und genussvoll zu Boden. Chimaira wird indes nicht wirklich entspannter, sie frisst kaum noch und kümmert sich dafür hingebungsvoll um die Welpen und zu ihrem Glück lässt Mrs. Weasley dies auch zu. Sie wäscht und putzt und gibt sich redlich Mühe.

24.12.14 Weihnachten mit Welpen - einfach toll. Im Geiste hörte ich oft den Satz "Unser Weihnachtsgeschenk ist noch nicht fertig, es wohnt noch bei Uhligs". Es ist sooo schön! Während der Bescherung auf die friedlich schlafenden Welpen zu schauen! Aber dafür haben sie heute tagsüber auch mehr als genug gezaubert. Die Dachdecker haben die ganze Weihnachtszeit über die Scheune in Beschlag genommen, so dass ich nicht an meine Weihnachtsdeko, die dort auch lagert, herankam. Unsere großen Gerätschaften wie Rasentraktor, alle Räder, Gartenmöbel waren vor die Schränke geschoben, damit die Handwerker viel Platz zum Arbeiten hatten. Also habe ich heute noch was eben so ging dekoriert und die Welpen haben viel davon mitbekommen, also die hab ich natürlich nicht dekoriert : ) aber die Unruhe, das Hin- und Herlaufen haben sie mitbekommen und waren entsprechend unruhig. Pimpf, der inzwischen mehr im Wohn- und Kaminzimmer unterwegs ist als in der Wurfkiste mit Auslauf, lag natürlich auch immer im Weg. Das kann er schon richtig gut, am liebsten im Türbereich. Blaubär und Gretchen sangen heute so laut und wollten sich auch nicht ruhigstreicheln lassen, dass Matthias sie einmal mit in den Garten genommen hat. Da waren sie dann doch etwas beeindruckt und konnten hinterher gut schlafen und die neuen Eindrücke verarbeiten. In den letzten 6(!) Tagen haben die Sechs durchsnittlich 1,4 kg zugenommen, zwei Mahlzeiten bestreiten wir, um den Rest kümmert sich Mrs. Weasley. Wer möchte, kann jetzt gern mal hochrechnen, wieviel Futter die kleinen wohl direkt fressen und welche Mengen ihre Mutter aktuell vertilgt, um eine solche konstante Gewichtszunahme zu gewährleisten. Wenn wir die Welpen wiegen, ist es für Molly immer am schlimmsten - ich glaube, sie leidet unter Höhenangst. Natürlich nehmen wir sie täglich mehrmals auf den Arm oder auf den Schoß, aber auf die Waage gesetzt zu werden, behagt ihr gar nicht. Sie klammert sich dann regelrecht am Arm fest als hätte sie Angst herunterzufallen. Nun gut, ich finde das nicht ganz so tragisch, ich glaube nicht, dass sie in ihrem weiteren Leben oft getragen oder irgendwo drauf gestellt wird.
25.12.14 Morgen wird das Sixpack 5 Wochen alt, erstaunlich wie die Zeit vergeht. Matthias hat heute im Welpenzimmer alles für den Umzug vorbereitet und zusammen haben wir dann noch den Welpenauslauf im Garten hergerichtet. So ungern ich es tue, so muss ich doch zugeben, es wird langsam Zeit für die Welpen die Wurfkiste zu verlassen und ihre Welt zu vergrößern. Fast den ganzen Tag sind sie heute im Wohnzimmer, im Kaminzimmer und im Büro herumgesaust, haben die großen Hunde tyrannisiert und alles unsicher gemacht. Mrs. Weasley, die eigentlich Angst vorm Staubsauger hat, hat sich todesmutig zwischen ihn und ihre Kinder gestellt, doch die wussten das leider gar nicht zu schätzen. Sie kennen ja das Geräusch, weil ich täglich ihren Welpenspielplatz sauge. Und für uns heißt es, sich nur noch schluffend durch die Gegend zu bewegen, damit man bloß nicht mal einem der Kleintiere auf die Pfoten tritt.



29.12.14 Es war ja auch nicht anders zu erwarten, kaum sollen sie ins Welpenzimmer umziehen, da wird es bitterkalt. Geplant war das alles etwas anders. Welpen in das Welpenzimmer, kleiner Ausgang mit Vorhang (gegen den Wind), damit sie jederzeit für ihre geschäftlichen Aktivitäten und zum Spielen hinaus können. Die Realität sah am ersten Tag eher so aus: Tür nach draußen meistens geschlossen, alle zwei Stunden oder so, Tür auf, Hunde sausen durdch den Vorhang nach draußen, fangen an zu bibbern, wir sind die ganze Zeit dabei, animieren sie zum spielen, damit sie in Bewegung bleiben und nach einer Viertelstunde etwas alle wieder rein. Da drehen sie dann noch für einige Minuten richtig auf um dann wie die Fliegen in den Tiefschlaf zu fallen. Kälte strengt eben an. Umso größer war dann heute aber die Freude, als wir beobachten konnten (die "Hundeklappe" war gerade geöffnet), wie Hoss sich drinnen aus dem Körbchen erhob, nach draußen stiefelte, ein Pfütze machte, eine Runde drehte, dann einen Haufen machte und dann einfach wieder hineinmarschierte und sich wieder ins Körbchen legte. Das ist schön, so wollen wir das! Nachdem sie in den ersten Tagen sich ihren Welpenauslauf Tag für Tag genauer angesehen haben und sich immer weiter trauten, sind sie nun, am dritten Tag so weit, dass sie den gesamten Welpenauslauf nutzen können. Das Gras krabbelt am Bauch, der Boden ist uneben, die Maulwurfshügel sind hochspannend, scheinen aber nicht so gut zu schmecken. Und sie finden nun auch schon ganz selbständig wieder hinein. Und heute morgen hatte es sogar geschneit! Es sah wieder alles ganz anders aus. Das Durchschnittsgewicht liegt jetzt bei 6,2 kg. Wie auf einem Foto zu sehen ist, säugt Mrs. Weasley jetzt meistens im Stehen und das geht mittlerweile ganz scho schnell. Es erinnert mich ein wenig an eine uralte Cola-Werbung, in der ein Bauarbeiter an einem heißen Tag eine Flasche mit einem Zug leert. Auch das Fressen aus der Dachrinne verläuft blitzschnell. Wenn ich schnell genug bin, die Rinne absetze und die WElpen dann mit unserem Lockruf rufe, klappt alles gut, doch wenn ich mal unkonzentriert bin, erst rufe und dann absetzen möchte, bekomme ich Probleme. Sie sind sofort zur Stelle und wuseln ÜBERALL herum, so dass ich die Rinne gar nicht auf den Boden bekomme und je länger das dauert, umso wuseliger werden die Kleinen natürlich.



01.01.15 War es nicht erst gestern, dass ich Stammbäume gesichtet habe, mit Deckrüdenbesitzern gesprochen habe? Und war es nicht gerade erst, dass ich die Tage zählte, bis wir zur Ultraschalluntersuchung fahren konnten? Und morgen werden die Racker schon 6 Wochen alt! Sechs kleine Persönlichkeiten, jede einzelne unverwechselbar - die Hunde meine ich jetzt, nicht die Wochen. Die sind irgendwie an uns vorübergeflogen. An ihren Ohren erkennt man ihren Vater, an ihrem zögerlichen Fressverhalten bei Unbekanntem ihre Mutter, alle so gleich und doch so verschieden. Wenn ich fünf sehe und einer fehlt, dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder hat sich Gretchen zum Schlafen ein Versteck gesucht, das kann z.B. hinter einem Sitzkissen sein oder es ist Pimpf, der mal gerade wieder auf großer Expedition ist. Da liegt einer, den Kopf zwischen den Pfoten abgelegt und übt den perfekten Augenaufschlag (dabei beherrscht er ihn schon) , das ist hundertprozentig Blaubär. Einer hat ein Spielzeug erbeutet und versucht ungesehen irgendwo nah bei den anderen aber doch unentdeckt (gelingt sowieso nicht) darauf herumzukauen - das ist Digger! Ein anderer hat ein Spielzeug und macht es genau anderesherum uns stolziert mit stolzgeschwellter Brust, damit es auch bloß jeder sieht - da kann es nur eine(n) geben und das ist Molly. Und wer ist immer mittendrin und fällt sonst gar nicht weiter auf, hält immer den Anschluss und hält nicht viel von den sonst so angesagten Packspielen , klar Hoss. Er macht seinem Namen alle Ehre! Jetzt ist es kurz vor elf (abends) und jetzt habe ich Feierabend, genug gefüttert, genug Haufen weggeräumt, Pfützen weggewischt, als Beißobjekt für nadelspitze Welpenzähne gedient, genug Welpen bespaßt -jetzt sind wir alle müde. Gestern abend, Silvester, haben sie alle geschlafen, der Lärm scheint sie nicht gestört zu haben, es hat sich keiner gemuckt, kein Kleiner und kein großer. Aber etwas später, so kurz nach halb eins als draußen scheinbar langsam Ruhe einkehrte, da wurden plötzlich alle unruhig. Die Feuerwehr kam mit Blaulicht und Sirene direkt vor unserer Haustür her und fuhr in die Siedlung zwei Felder hinter uns. Dort hatte ein Carport Feuer gefangen, das mittlerweile auch aufs Haus übergriff. Die armen Menschen, einen solchen Start in ein neues Jahr wünsche ich wirklich niemandem. Die Hunde reagierten jedenfalls auf die Sirenen auch wenn die vorangegangene Knallerei sie kaltgelassen hatte. In dieser Nacht hatten wir auch wieder 3 oder vier Haufen im Welpenzimmer, sie fühlten sich drinnen wohl sicherer, denn in den letzten Nächten kam das eigentlich schon nicht mehr vor.



06.01.15 Kaum komme ich noch zum Schreiben. Aufpassen muss ich jetzt nicht mehr so viel, aber bespaßen!!! Nach der Fütterun im Welpenauslauf für Bewegung sorgen, damit möglichst wenig der Darm- und Blasentätigkeit im Haus landet, doch dann geht es ins Haus. Da ist dann auch immer viel los. Oft ist Besuch da, zumindest sind immer alle Hunde da. Mrs. WEasley ist auch jetzt noch sehr viel bei ihren Zwergen, ab und zu gönnen wir ihr aber gern ihre wohlverdienten Pausen. Sie spielt viel und sehr ausgelassen mit ihren Welpen, so ausgeprägt habe ich das bei anderen Müttern noch nicht erlebt. Und das Säugen hat jetzt eine andere Bedeutung. Es ist kaum mehr Nahrungsaufnahme, es ist mehr das Kuschelbedürfnis, das gedeckt wird und wir alle genießen diese innigen Momente, in denen Ruhe einquert und das Wunder wieder sichtbar wird. Ansonsten muss man tagsüber manches Mal danach suche, zwischen all diesem Gewusel, Gequieke, Spielen und Streiten. Sie wollen jetzt was erleben und wenn nichts los ist und dann machen sie eben etwas los. Heute war ich wieder mal im Ort und habe nach geeignetem Spielzeug gesucht. Klassisches Hundespielzeug haben sie genügend, aber sie wollen ja auch etwas anderes und ich will etwas, das hält. So habe ich heute eine kleine Deko-Kuhglocke erstanden. Die hängt jetzt am Zaun und tönt glücklicherweise nicht ganz so laut (denn Welpen spielen auch nachts, wenn ihnen danach ist) und ziemlich tief, wenn einer dagegen stupst. Bälle sind auch immer gut, große und kleine, welche, die sich ins Maul nehmen lassen, wenn man sie zusammenquetscht. Aber das beste Spielzeug scheinen doch Matthias und ich zu sein, sie stürzen sich sofort auf uns, wenn wir erscheinen. Wir erfüllen ja auch alle Bedingungen. Wir bringen Futter, wir kraulen, wir qieken, wenn man in uns hineinbeißt, wir gehen weiter, auch wenn man uns versucht, an der Hose festzuhalten, wir rollen Bälle, ziehen auch mal am Handtuch mit und vor allen Dingen - wir gehen nicht kaputt (auch, wenn es sich manchmal so anfühlt).



Wir spielen soooooooo gern!



Am liebsten spielen wir mit MAMA! (oh die Geister die ich rief)



Aber mit ein bischen Erziehungsarbeit ist es gleich viel besser.



Immer diese blöde Erziehung (schmoll). Die Erwachsenen verstehen keinen Spaß.

07.01.15 Der erste große Ausflug zum Tierarzt stand heute auf dem Programm, das heißt rein ins Auto, in die Hundetransportkiste und los gehts. Das war schon aufregend. Blaubär war kurz davor in Brüllbär umgetauft zu werden. Die Mädels haben gar nicht gemerkt, dass etwas anders war als sonst. Dann wurde heute auch noch das Gerüst abgebaut, das heißt, es liefen mal wieder einige fremde Männer rund ums Haus. Stress für Smiley, die dann gar nicht weiß, bell ich vorn, renn ich nach hinten, stell ich mich schlafend, zu welcher Tür kommt wohl gleich jemand herein? Nachmittags kam dann auch noch Besuch und brachte neben viel Zeit für Streichel- und Spieleinheiten neues Spielzeug mit. Ein Tag voller Aufregung! Deshalb schlafen jetzt alle rechtschaffen, nur einige träumen etwas laut. Abends gab es heute zum ersten mal unter anderem Kartoffelpüree, für jeden Hund einen großen Klecks. Blaubär, der als erster an der Futterrinne stand, fraß aber nicht seinen Klecks, nein, da es ihm offensichtlich schmeckte, fraß er den ersten Püreeklecks, ging schnell zum zweiten und so weiter. Er war schon am ´vierten angekommen, als endlich der zweite Welpe ankam. Wir bieten den Kleinen gern immer mal wieder neues beim Futter an, um sie nicht zu mäkeligen Fressern zu erziehen, sondern sie neugierig am Napf zu halten und sie nicht sofort empfindlich reagieren, wenn es mal etwas neues gibt. Bei Ashton hat das fantastisch geklappt: wann immer wir etwas auf dem Tisch stehen lassen un den Raum verlassen, probiert sie es. Das heißt, sie frisst erst mal, ob es schmeckt, scheint zweitrangig zu sein. Dieser Tei der Erziehung ist also gut gelungen und wenn ich daran denke, ihr zu sagen, dass sie nicht an das Essen auf dem Tisch darf, dann klappt auch das. 08.01.15 4 Kilo Frischfleisch, 4 Becher Hüttenkäse, 1 Kilo Joghurt, 1,5 Kilo Trockenfutter das ist aktuelle die tägliche Grundversorgung der Welpen, dazu kommen entweder Kartoffeln, Nudeln Reis oder Haferbrei und Obst. Mit täglich steigendem Bedarf. Da scheint es direkt unglaublich, dass dies bei den Fütterungen innerhalb von 1-2 Minuten verschwunden ist, außer wenn es etwas unbekanntes gibt, dann dauert es etwas länger. Die Halsbänder, die einen Notfallclip haben, der sich bei Zug selbständig öffnet, "fallen" beim Spielen immer häufiger von allein ab und wir suchen sie mehrmals täglich wieder zusammen und legen sie neu an. Eigentlich ist es zur Unterscheidung absolut unnötig, das klappt problemlos auch ohne "Erkennungszeichen", doch es ist sozusagen die erste Gewöhnung ans Halsband für die nun bald anfallenden "Leinenübungen". Ohne Leine können wir sie ja schlecht an vorbeifahrende Autos, Stadt, Wald, viele Menschen, etc. gewöhnen. Noch immer zolle ich Mrs. Weasley´s Geduld täglich Respekt. Manchaml malträtieren sie ihre Zwerge gehörig, üben an ihrem Gesäuge "totschütteln" oder zerren an ihren Lefzen, als wollten sie sie mitnehmen. All das erträgt sie ganz stoisch und ich bin froh, dass da noch Elsa, Ashton, Smiley und Chimaire sind, die den Welpen auch mal Grenzen aufzeigen. Gerade an Ashtons Rute ziehen sie gern völlig respektlos, in Elsas Fell wuscheln sie rum, wenn sie sie nah genug heran lässt. Übermütig springen sie herum und nehmen sich viele Frechheiten heraus. Und dann sehe ich den Blick aus halbgeschlosssenen Augen oder die hochgezogene Lefze und schon trollt sich der Zwerg. Das könnte ich auch gern!!! 12.01.15 Mrs. Weasley findet zurück zu den Unarten ihrer (zugegeben lange andauernden) Kindheit. Da hat sie an den Wänden gekratzt, wenn sie aus dem Zimmer wollte, wenn ihr langweilig war, wenn - ja so genau wussten wir das nicht immer. Momentan ist das Kratzen sehr zielorientiert. Sie kratzt an der Wand im Kaminzimmer, um ins Büro zu kommen, denn dort trennt sie nur das Treppengitter von ihren Kindern im Welpenzimmer. Dort möchte sie hin, wenn sie gefressen hat und genau dann, soll sie dort nicht hin, da sie den Welpen ihr Futter wieder hervorwürgen möchte. Die natürlichste Sache der Welt, aber einige Male am Tag nicht wirklich schön. Eigentlich möchten wir gern, dass die Welpen ihr Welpenfutter und sie ihr Futter frisst. Na ja, sehen wir es positiv, sie verhält sich, wie es von einer guten Hundemutter zu erwarten ist und die Renovierung hatten wir ohnehin für die Zeit nach dem Wurf geplant. Ansonsten genießen die Kleinen ihre Kinderstube und machen uns viel Freude. Sie sind agil und spielen natürlich viel mit uns und miteinander. Wenn ich morgens mit den Hunden durch den Garten geh, öffne ich den Welpenauslauf und die Zwerge stürmen heraus und erobern sich den Garten. Vorneweg Gretchen, die demnächst in ihrem neuen Zuhause Ilvy heißen wird und Molly, die bei uns bleiben wird (auf deren endgültigen Rufnamen wir uns noch nicht einigen konnten). Die Rüden kommen auch mit und sind ebenso schnell, nur sie drehen schneller um. Mrs. Weasley begleitet sie, nimmt sie sozusagen an die Hand. Chimaira achtet auf genügend Abstand zwischen sich und dem "Kleinzeug". Smiley lässt die Große heraushängen und liebt es, plötzlich auf sie zuzustürmen und dann zu bellen. Elsa kümmert sich draußen nicht um die Welpen und Ashton rennt immer sofort hin, wenn zwei laut miteinander spielen. Im Haus sind sie nicht mehr so laut wie am Anfang. Vor sechs Wochen etwas schrieb ich, dass wir noch nie einen so lauten Wurf hatten, das ist nun nicht mehr so. Es ist einfach eine schöne Zeit mit den Hundekindern, deren Mimik schon so ausdrucksstark ist. Manchmal sind sie "hundemüde", oder man erkennt schon an ihrer Nasenspitze, dass sie irgendetwas aushecken. Auch Triumph oder Wut spricht nur allzu deutlich aus den kleinen Gesichtern, Langeweile, Neugierde, die ganze Palette und geballte Lebenslust - all das wird sichtbar, wenn man ihnen in die Augen schaut! 28.01.2015 Die Zeit des Abschieds rückt näher. Die Zwerge sind gechipt, geimpft, die Zuchtwartin hat den Wurf abgenommen. Am Wochenende geben sich die künftigen die Klinke in die Hand. Noch anderthalb Wochen bis der erste geht... Als ich diesen Eintrag, der der letzte sein soll, begann, hatte ich mir im Kopf schon alles zurechtgelegt, doch jetzt ist besagter Kopf wie leergefegt. Jeder einzelne ist uns ans Herz gewachsen und jeder einzelne hat das allerbeste Zuhause verdient. Wir haben uns nach Kräften bemüht, ihnen einen guten Start zu geben und glauben, die richtigen Leute gefunden zu haben, Menschen, die sie lieben und ihnen geben, was sie brauchen und die auch uns weiterhin Anteil nehmen lassen am Leben "unserer" Hunde.